Precise Positioning: Zentimeter genaue Positionsbestimmung für ganz Europa

• DFMG unterstützt Service von Deutsche Telekom und Swift Navigation
• Flächendeckendes Netz an Bodenstationen präzisiert Satellitendaten
• In Deutschland flächendeckend verfügbar, in Europa weitere Verdichtung

Münster, 24. Mai 2021: Der Precise Positioning Service der Deutschen Telekom und Swift Navigation ermöglicht eine zentimetergenaue Positionsbestimmung von Fahrzeugen oder autonomen Maschinen in Deutschland, den USA und weiten Teilen Europas. Nun baut die Telekom-Tochter DFMG Deutsche Funkturm GmbH das Netz in weiteren Ländern aus. Bis Ende 2023 soll die Netzverdichtung abgeschlossen sein, so dass der Dienst flächendeckend die höchsten Anforderungen an Genauigkeit und Sicherheit in ganz Europa erfüllt.

Heutige Satelliten-basierte Navigationssysteme wie GPS arbeiten mit einer Genauigkeit von drei bis fünf Metern. Damit ist die auf Satelliten beruhende Positionsbestimmung zu unpräzise, als dass Autos, Maschinen, Roboter oder Drohnen autonom und sicher navigieren könnten. Um die technische Ungenauigkeit der Satelliten-Ortsbestimmung auszugleichen, betreibt die Deutsche Funkturm in Deutschland und weiten Teilen Europas ein Netz an Antennenstandorten, mit dessen Hilfe sich die Satelliten-Daten auf eine Genauigkeit von bis zu zehn Zentimetern korrigieren lassen.

Piktogramm Anwendungsbereiche Precise Positioning


So funktioniert Precise Positioning

Ein homogen verteiltes Netz an speziellen Antennen sammelt die Satelliten-Daten (Observation Data) ein. Dabei empfängt jede Antenne die Signale von 40 bis 50 Satelliten. Aus den so eingesammelten großen Datenmengen werden auf Basis der exakten stationären Geodaten der Antenne die hochpräzisen Positionsdaten (Correction Data) berechnet und über Mobilfunknetze in Echtzeit an Fahrzeuge, Drohnen und autonome Maschinen übermittelt.

„Die Datenerhebung für Precise Positioning basiert auf sorgfältig ausgewählten Antennenstandorten. Unsere Bodenstationen sind an geeigneten Lokationen ohne Störeinflüsse gleichmäßig verteilt, wodurch die Korrektursignale europaweit angeboten werden können. Für ein Maximum an Präzision, Sicherheit und Zuverlässigkeit bauen wir das Netz der Deutschen Telekom mit zusätzlichen Empfangsstationen in ganz Europa weiter aus“, so Bruno Jacobfeuerborn, Vorsitzender der Geschäftsführung DFMG Deutsche Funkturm GmbH.

Precise Positioning in ganz Europa

Die höchste und exponierteste Bodenstation befindet sich auf dem 3.000 Meter hohen Gaislachkogel in Österreich. Die nördlichste wird gerade am Nordkap geplant, die südlichsten kommen auf Sizilien, Kreta und den Kanarischen Inseln dazu. Von den Azoren bis zum Schwarzen Meer ergänzen in den kommenden zwei Jahren viele weitere neue Antennenstandorte das terrestrische Precise Positionig Netz der Deutschen Funkturm.

„Nachdem wir das Netz in Deutschland flächendeckend in Betrieb genommen haben, konzentrierten wir uns im nächsten Schritt darauf, die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen im europäischen Ausland zu schaffen. Dabei half uns, dass die Telekom mit ihren Konzerneinheiten in jedem unserer Zielländer aktiv ist. Gemeinsam haben wir in jedem Markt lokale Partner für den Aufbau der Antennenstandorte gewonnen“, so Hans-Arno-Dahm, Projektleiter Precise Positioning DFMG Deutsche Funkturm GmbH. Außerhalb von Europa bieten die Telekom und Swift den Precise Positioning Service außerdem landesweit in den Vereinigten Staaten an.

Precise Positioning ist für die Deutsche Funkturm bereits das zweite erfolgreiche europäische Projekt. Für das European Aviation Network (EAN) der Deutschen Telekom und Inmarsat zur Mobilfunkversorgung von Flugzeugen hat das Unternehmen bereits etwa 300 Basisstationen zur Versorgung des gesamten europäischen Luftraums aufgebaut. „Die Unterstützung für Precise Positioning ist der nächste Schritt unserer Entwicklung von Deutschlands führendem Funkinfrastrukturanbieter zu einer europäischen Full-Service Tower Company“, so Bruno Jacobfeuerborn.