Forschung
Wie ist der aktuelle Forschungsstand zu Mobilfunk und Gesundheit?
Die Wirkung elektromagnetischer Felder auf den Menschen ist in den letzten Jahrzehnten gründlich erforscht worden. Basierend auf diesem umfassenden Wissen haben verschiedene anerkannte Expertengremien die Forschung zu Mobilfunk und Gesundheit analysiert und die Grenzwerte mehrfach bestätigt: So haben übereinstimmend die Deutsche und Internationale Strahlenschutzkommission, die Bundesregierung sowie das Bundesamt für Strahlenschutz und das unabhängige wissenschaftliche EU-Beratungsgremium SCENIHR festgestellt, dass der Stand der Forschung keinen Anlass gibt, die sichere Nutzung des Mobilfunks bei Einhaltung der Grenzwerte in Frage zu stellen.
Eine umfassende Übersicht über die deutsche und internationale Forschung bietet das EMF-Portal der Universität Aachen. In dessen Datenbank sind bereits über 25.000 wissenschaftliche Studien erfasst (Stand 2017). Davon befassen sich eine große Anzahl ausschließlich mit Wirkungen hochfrequenter, auch gepulster Felder, wie sie der Mobilfunk verwendet. In einigen veröffentlichen Studien werden beide Bereiche, Hoch- und Niederfrequenz, in derselben Publikation behandelt.
Weiterführende Links:
https://www.deutschland-spricht-ueber-5g.de/medien/printmaterialien-und-downloads/
https://www.bfs.de/DE/mediathek/broschueren/emf/emf_node.html
https://www.icnirp.org/
www.emf-portal.de
Was sind die Ergebnisse des Deutschen Mobilfunkforschungsprogramms?
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) fasst die Ergebnisse wie folgt zusammen: „Die Resultate
des DMF [Deutsches Mobilfunk-Forschungsprogramms] haben die Kenntnislücken deutlich verringert und somit die Datenbasis für die Risikobewertung verbessert. Die Ergebnisse geben nach sorgfältiger Prüfung insgesamt keinen Anlass, die Schutzwirkung der bestehenden Grenzwerte in Zweifel zu ziehen“. In Deutschland wurde zwischen 2002 und 2008 unter Federführung des Bundesumweltministeriums das Deutsche Mobilfunk-Forschungsprogramm (DMF) durchgeführt. Mit einem Gesamtbudget von 17 Millionen Euro förderte das Ministerium über 50 Studien zur Wirkung elektromagnetischer Felder. Die Mobilfunknetzbetreiber beteiligten sich finanziell mit 8,5 Millionen Euro. Fachlich und administrativ wurde das Programm vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) umgesetzt. Die Mobilfunktechnik entwickelt sich ständig fort, und auch die Methoden und Möglichkeiten der Wissenschaft verändern sich. Deshalb sind weitere Forschungen sinnvoll und wichtig.
Weiterführende Links:
https://www.emf-forschungsprogramm.de/
Ergebnisse des Deutschen Mobilfunk Forschungsprogramms (DMF) im PDF-Format:
https://doris.bfs.de/jspui/bitstream/urn:nbn:de:0221-201108036032/1/DMF_AB-2.pdf
Wie wirken elektromagnetische Felder auf den Menschen?
Die elektromagnetischen Felder, die der Funk nutzt, dringen kaum in den Körper ein. Die einzige wissenschaftlich nachgewiesene Wirkung hochfrequenter elektromagnetischer Felder auf Lebewesen ist ihre Wärmewirkung. Befindet sich ein Mensch in einem hochfrequenten elektromagnetischen Feld, entsteht mit zunehmender Stärke des Feldes in seinem Körper Wärme. In anderen Worten, die Energie hochfrequenter elektromagnetischer Felder wird im menschlichen Körper in Wärme umgewandelt. Man spricht deshalb auch von thermischen Effekten elektromagnetischer Felder.
Die physikalische Grundlage dieser thermischen Wirkung ist bekannt und unstrittig. Die geltenden Grenzwerte stellen sicher, dass die elektromagnetischen Felder des Funks so schwach sind, dass keine gesundheitsbeeinträchtigenden Temperaturerhöhungen des Gewebes verursacht werden können.
Im Fokus der aktuellen Forschung zu Mobilfunk und Gesundheit stehen biologische Wirkungen sehr schwacher, energiearmer elektromagnetischer Felder unterhalb der geltenden Grenzwerte. Die Existenz und gesundheitliche Relevanz dieser nichtthermischen Wirkung wird in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Verschiedene Expertengremien kommen basierend auf dem aktuellen Forschungsstand zum Schluss, dass es trotz umfangreicher Forschungsarbeiten keine belastbaren Hinweise für gesundheitsrelevante nichtthermische Wirkungen gibt. Die Internationale Strahlenschutzkommission (ICNIRP) hat ihr Schutzkonzept für elektromagnetische Felder, wie sie beim Einsatz der Mobilfunktechnik vorkommen, erneut bestätigt. Nach Aussagen der ICNIRP gewährleisten die Grenzwerte den umfassenden Schutz von Mensch und Umwelt. Diese Aussage gilt auch für die durch 5G genutzten Frequenzbereiche, da auch hier die hohen Sicherheitsstands – wie für die bisherigen Mobilfunknetze – gelten. Somit ist der sichere Betrieb der Mobilfunktechnik in Deutschland gegeben.
Was sagen die Fachgremien zur Sicherheit des Mobilfunks?
Die Grenzwerte beruhen auf umfassenden Forschungserkenntnissen. Seit mehr als 50 Jahren untersucht die Wissenschaft – in Deutschland wie international – mögliche gesundheitliche Wirkungen elektromagnetischer Felder. Basierend auf dieser umfassenden Wissensbasis bewerten verschiedene anerkannte Expertengremien kontinuierlich die Forschung zu Mobilfunk und Gesundheit. Übereinstimmend kommen alle Fachgremien bis heute zum Schluss, dass die Grenzwerte die sichere Anwendung und Nutzung der Mobilfunktechnologie für alle gewährleisten.
Zu diesen Gremien zählen beispielsweise die Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder die Internationale Strahlenschutzkommission (ICNIRP). Diese haben die sichere Nutzung des Mobilfunks bei Einhaltung der Grenzwerte erneut bestätigt. Zur gleichen Beurteilung kommt auch die Deutsche Strahlenschutzkommission (SSK): „In Übereinstimmung mit anderen internationalen Gremien kann festgestellt werden, dass die den bestehenden Grenzwerten zugrundeliegenden Schutzkonzepte nicht in Frage gestellt sind.“.
Auf jeweils nationaler Ebene haben anerkannte Expertengremien in Schweden, den Niederlanden und in Großbritannien die Gültigkeit der Grenzwertempfehlungen der ICNIRP erneut bestätigt. Diese Aussage gilt auch für die durch 5G genutzten Frequenzbereiche, da auch hier die hohen Sicherheitsstands – wie für die bisherigen Mobilfunknetze – gelten. Somit ist der sichere Betrieb der Mobilfunktechnik in Deutschland gegeben. Ebenso die Bundesregierung: Unter Berücksichtigung der aktuellen Forschungsergebnisse zu Mobilfunk und Gesundheit gewährleisten die in Deutschland gesetzlich verankerten Grenzwerte ausreichend Schutz.